Andalusien Wissenswertes

Bei Andalusien handelt es sich um eine von 17 der autonomen Gemeinschaften, die zu Spanien gehören. Andalusien ist die südlichste Gemeinschaft Spaniens, die auf dem Festland befindlich ist. Nördlich grenzt diese an die Extremadura und Kastilien-La Mancha, östlich trifft sie auf Murcia, und südlich von ihr liegen das Mittelmeer und der Atlantische Ozean. Portugal grenzt im Westen an Andalusien. Die Hauptstadt trägt den Namen Sevilla.

Andalusien besitzt viele bedeutende Naturräume. Die wichtigsten sind die Abdachung im Süden der Sierra Morena, sowie die Betische Kodillere (zur Sierra Nevada gehörend) und das Becken des Guadalquivir. Den südlichsten Teil des Festlandes Europas bildet der Campo de Gibraltar, zu welchem auch der Felsen von Gibraltar gehört. Bei der südlichsten Stadt, Tarifa, sind Afrika und Europa lediglich vierzehn Kilometer entfernt voneinander. Getrennt werden sie an dieser Stelle durch die Straße von Gibraltar. Bekannt geworden ist diese Region unter anderem durch ihre Musik und den dazugehörigen Tanz, dem allbekannten Flamenco.

Traditionen Andalusiens

FlamencoVieles der Ursprünglichkeit von Andalusien konnte erhalten werden. Gerade in vielen Feierlichkeiten wird das deutlich. Die Karwoche ist hier besonders hervorzuheben. Sie wird auch Semana Santa genannt, und stellt den Höhepunkt des andalusischen, religiösen Lebens dar. Die ersten feierlichen Prozesse finden schon am Palmsonntag statt und enden am Ostersonntag. Mehrere Bruderschaften mit vielen Hundert Nazarenos bewegen sich auf einer festgelegten Route durch alle großen Städte. Die Darstellung von Maria, der Jungfrau, und dem Erlöser, auch als Pasos bezeichnet, bildet den Kern dieser Prozessionen. Aus hölzernen Gestellen werden die Figuren getragen und durch die engen Gassen geschleust. Begleitet werden die vielen Umzüge von noch mehr Musikkapellen, selbst von den Balonen sind sängerische Vorstellungen zu hören. Besonders in Malaga, Sevilla und Granada sind die Karwochen ein echtes Highlight, sowohl optisch als auch vom Feeling her. Doch auch die kleinen Dörfer, in denen diese Tradition lebt, sind ein echter Besuchermagnet.

Jedes Jahr im Mai finden die traditionellen Maiumzüge in den großen Städten statt. In Andalusien nennt man sie Cruces de Mayo. Sie stellen eine Mischung aus den christlichen und den westlichen Bräuchen dar. Außerdem sind auch zu Fronleichnam tolle Prozessionen in Dörfern wie Städten vorzufinden. Insgesamt beeinflusst die religiöse Prägung das gesamte Land. So finden auch in Andalusien jede Menge Wallfahrten statt, denn auch diese haben hier eine sehr lange Tradition. Die größte christliche Wallfahrt findet um die Zeit von Pfingsten herum statt. Diese führt nach El Rocio, welches in Huelva, einer weiteren Provinz Spaniens, liegt. Über eine Millionen Leute sind es dann, die zu Wallfahrtskapelle pilgern, welche am Rande von Donana vorzufinden ist. Dabei handelt es sich um ein Naturschutzgebiet.

Um eine weitere, fest mit Andalusien verbundene Tradition, handelt es sich beim Flamenco. Ab dem 15. Jahrhundert hat er sich im südwestlichen Raum Andalusiens entwickelt und die jüdischen, arabischen, sowie altindischen Weisen mit Zigeunermusik verbunden.

Kulinarisches aus Andalusien – die spanische Küche

Sowohl die Mittelmeerküche, als auch orientalische Einflüsse prägen die Essgewohnheiten Andalusiens. Zudem sind reife Zitrusfrüchte, sündiger Weinguss und güldenes Olivenöl typisch für die Religion. Besonders wichtig wird hier aber die Gemütlichkeit und Kommunikation genommen.

Paella - Spanische KücheZum Frühstück werden traditionell eine Tasse Kaffee und Röstbrot mit Pfeffer, Olivenöl und Salz, oder aber Marmeladenbrot gereicht. Am späten Vormittag folgt das zweite Frühstück, oder das Mittagessen, was jedoch nie vor 14 Uhr stattfindet. Zu dieser Mahlzeit lohnt es sich, Gazpacho, eine kalte Gemüsesuppe zu kosten. Eine Alternative wäre Potaje de Hinojos, zu deutsch Kichererbseneintopf. Die Hauptspeise besteht dann zumeist aus Fisch oder Fleisch. Eine der vielen Spezialitäten Andalusiens wäre hier beispielsweise Espetos de Sardinas, was als Sardinen, mit Meersalz gewürzt übersetzt werden kann. Zudem sind Miesmuscheln oder gefüllter Tintenfisch beliebt.

Es folgt nach der Siesta ein Kaffeekränzchen oder ein Glas Sherry. Dazu reicht man Süßgebäck, wie Pan de Higo, wobei es sich um Feigenbrot handelt. Allerfrühestens um 21 Uhr wird hier das Abendessen eingenommen. Es ist besonders Deftig und bietet Spezialitäten wie Ochsenschwanzragout oder Rebhuhn, Wachtel, bzw. Lamm. Sie werden im Allgemeinen mit viel Knoblauch und Fett zubereitet. Eine leichte Alternative wäre die, für Spanien berühmte, Paella. Exquisit in Andalusien sind besonders die Weißweine, aber auch die süßen Dessertweine sollten nicht unprobiert bleiben.

Als Nachspeise werden häufig Feigen, Mango oder Orangen geboten.

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